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Sportausschuss lobt Arbeit der NADA Austria

zurück Bild zeigt das Gebäude des österreichischen Parlaments

In der Sitzung des Sportausschuss des Parlaments am 21. Juni 2017 stand der Jahresbericht der NADA Austria des Jahres 2016 auf der Tagesordnung. NADA-Geschäftsführer Michael Cepic war als Auskunftsperson geladen und berichtete über große Unterschiede bei der weltweiten Anti-Doping Arbeit. Cepic betonte die Wichtigkeit der Informations- und Präventionsarbeit, vor allem bei jungen SportlerInnen. 

Im Rahmen der Debatte über den Jahresbericht 2016 der NADA Austria hielt Geschäftsführer Michael Cepic fest, dass Doping im vergangenen Jahr, nicht zuletzt wegen der aufgedeckten Affäre um staatlich unterstütztes Doping in Russland, leider viel zu oft in den Schlagzeilen war. Dass das Internationale Olympische Komitee den einzelnen internationalen Fachverbänden letztlich freigestellt hat, ob russische AthletInnen bei den Olympischen Spielen in Rio teilnehmen dürfen, war seiner Meinung nach eine Fehlentscheidung und hat zu einer völlig uneinheitlichen Vorgangsweise geführt.

Als Lehre aus den Geschehnissen leitet Cepic insbesondere drei Forderungen ab. So drängt er darauf, die Kontrollen und das Ergebnis-Management den internationalen Fachverbänden zu entziehen, Entscheidungen der internationalen Anti-Doping-Agentur (WADA) verbindlich zu machen und mehr Mittel für die Anti-Doping Arbeit bereitzustellen. Die zur Verfügung stehenden Mittel stünden in keinem Verhältnis zu den Geldern, die im Sport bewegt werden. Konkret regt Cepic an, einen - geringen - Prozentsatz der bei Sportgroßereignissen lukrierten Einnahmen in einen von der WADA überwachten Topf einzuzahlen.

Cepic machte in diesem Zusammenhang auch darauf aufmerksam, dass die Anti-Doping Arbeit in den einzelnen Staaten unterschiedlich intensiv ist. Nur in 30 von 180 Ländern würden ähnlich strenge Kontrollen wie in Österreich durchgeführt. Diese ungleichen Bedingungen seien es, was österreichische SportlerInnen am meisten störe. Sie müssten sich bei internationalen Wettkämpfen wie den Olympischen Spielen mit SportlerInnen aus Ländern mit weniger strengen Kontrollen messen. Die NADA Austria selbst wird Cepic zufolge mit den ihr bis 2018 zur Verfügung stehenden Mittel ihre gesetzlich vorgesehenen Aufgaben bewerkstelligen können.

Zurückgewiesen wurde von Cepic der immer wieder geäußerte Verdacht, dass in Österreich bestimmte Verbände wie der ÖSV oder der ÖFB geschont würden. Jede fünfte Trainingskontrolle im Jahr 2016 habe den ÖSV betroffen, betonte er. Erfolgreich ist laut Cepic auch die Präventionsarbeit, wobei das Thema Doping künftig stärker bei der Trainerausbildung berücksichtigt werden soll. Das Kontrollprogramm 2017 ist ihm zufolge ganz auf die Olympischen Winterspiele 2018 in Pyeongchang hingetrimmt. 

Seitens der Abgeordneten gab es breites Lob für die Arbeit der NADA. Der Jahresbericht wurde von den Abgeordneten einstimmig zur Kenntnis genommen. 

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Parlamentskorrespondenz

Infobox:

Die Nationale Anti-Doping Agentur GmbH (NADA Austria) gibt es in Österreich seit 2008. Per Gesetz hat sie als unabhängige Dopingkontrolleinrichtung die Aufgabe der umfassenden Anti-Doping Arbeit im Sport. Grundlage für ihre Arbeit ist der Welt-Anti-Doping- Code, ein weltweit gültiges Regelwerk von Anti-Doping-Bestimmungen, der von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) herausgegeben wird. Der Sitz der NADA ist in Wien, im Jahr 2016 hat die Organisation neun MitarbeiterInnen beschäftigt. 103 MitarbeiterInnen waren extern für Doping-Kontrollen unterwegs.  

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